Natura 2000-Station
Possen
Die Natura 2000-Station Possen hat ihren Sitz im Haus der Vereine in der Stadt Sondershausen.
Sie ist im Netzwerk der Natura 2000-Stationen thüringenweite Ansprechpartnerin für Natura 2000 in Waldlebensräumen sowie für die Bereiche Waldwildnis, (Wald-)Biotopverbund, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Sie setzt sich für den Erhalt und die Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands der Lebensraumtypen und Anhangarten der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie ein. Ihr Fokus liegt dabei auf Waldlebensraumtypen, Offenland-Lebensraumtypen, die mit dem Wald verbunden sind, sowie den Arten, die auf den Wald angewiesen sind.
Zu den Aufgaben der Natura 2000-Station Possen gehört die Initiierung und Umsetzung sowie die Mitwirkung bei Naturschutzmaßnahmen, um natürliche Lebensräume und seltene Tier- und Pflanzenarten mit besonderer Bedeutung für das europaweite Schutzgebietsnetz Natura 2000 zu erhalten und zu fördern.
Ein wichtiges Anliegen der Station ist es, die europaweit bedeutsame Natur in der eigenen Region erlebbar zu machen. Hierfür werden entsprechende Veranstaltungen für alle Altersgruppen angeboten.
Weiterführende Informationen
Tätigkeitsbereich
Der lokale Tätigkeitsbereich der Natura 2000-Station Possen umfasst ein etwa 1000 ha großes Waldwildnisgebiet und 500 ha Erholungswald rund um den Berg Possen bei Sondershausen. Diese liegen innerhalb des FFH-Gebiets „Hainleite – Wipperdurchbruch – Kranichholz“ sowie dem Vogelschutzgebiet „Hainleite – Westliche Schmücke“.
Landesweit sind alle FFH- und Vogelschutzgebiete mit Waldbezug in ihrem Aufgabenfeld.
Wappentier
Das Wappentier der Natura 2000-Station Possen ist die Bechsteinfledermaus.
Die Bechsteinfledermaus ist wohl die am stärksten an den Lebensraum Wald gebundene einheimische Fledermausart. Ihre Wochenstuben, in denen die Jungen großgezogen werden, haben sie in großen, sonnenbeschienen Baumhöhlen.
Die wendigen Flieger jagen bevorzugt in strukturreichen Wäldern. Dabei können sie sowohl fliegende als auch ruhende Insekten von Blättern, Zweigen und dem Boden erbeuten. Durch ihre starke Bindung an Alt- und Totbäumen sind sowohl eine naturnahe Bewirtschaftung der Wälder als auch Gebiete ohne jegliche forstwirtschaftliche Nutzung für diese Art essentiell. Sie ist zudem auf Leitelemente im Offenland wie Hecken, Feldgehölzen oder Baumreihen, die Teillebensräume verbinden, angewiesen.
Die Art hat in Mitteleuropa, besonders in Deutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt. Deutschland hat deswegen eine hohe Verantwortung für diese Fledermaus. In der Hainleite bei Sondershausen ist die Beschsteinfledermaus heimisch.
Träger
Träger der Station ist der Trägerverbund Natura-2000 Station Possen e.V., ein gemeinnütziger Verein, der 2018 gegründet wurde.
Er ist ein Zusammenschluss aus Jugendfreizeit- und Bildungsverein Freiräume e.V. (1. Vorsitzender), BUND Thüringen e.V. (1. stellv. Vorsitzender), Amphibien- und Reptilienschutz Thüringen e.V. (2. stellv. Vorsitzender), Grüne Liga Thüringen e.V., Naturstiftung David und Wildtierland Hainich gGmbH.
Team
Isabel Hümpfner
Stationsleitung
Gesamtkoordination, Öffentlichkeitsarbeit, Projektentwicklung
- 03632 665 77 77
- i.huempfner@natura2000-thueringen.de
Nicole Sollfrank
Stationsreferentin, Projektleitung
Öffentlichkeitsarbeit, Projektentwicklung, ENL Gewässer
- 03632 667 86 66
- n.sollfrank@natura2000-thueringen.de
Christina Wipperling
Stationsreferentin, Projektleitung
Umweltbildung, ENL Natur(a) erleben!
- 03632 667 86 65
- c.wipperling@wald-natur-thueringen.de
Susanne Stadermann
Projektmitarbeiterin
ENL Natur(a) erleben!
- 03632 665 77 78
- s.stadermann@wald-natur-thueringen.de
Bettina Reichle
Büroleitung
Abrechnung, Verwaltung
- 03632 666 20 30
- b.reichle@natura2000-thueringen.de
Waldwildnis
Im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt hat sich die Bundesregierung zum Ziel genommen 5 % der Wälder einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Die Dynamiken des Ökosystems Wald können sich so ohne den weiteren Einfluss des Menschen entfalten. Dieses Nicht-Eingreifen in die natürlichen Prozesse wird im Naturschutz als Prozessschutz bezeichnet.
Rund 34 % Thüringens sind von Wäldern bedeckt. Als „grünes Herz“ Deutschlands hat der Freistaat deshalb eine besondere Verantwortung für den Erhalt standortheimischer Wälder und die an solche gebundenen Tier- und Pflanzenarten. Viele Arten, wie beispielsweise Fledermäuse und Spechte, sind vor allem auf naturbelassene Wälder mit ausreichend Alt- und Totholzstrukturen angewiesen.
In Thüringen wurden 120 Gebiete ermittelt, die nun dauerhaft unter Prozessschutz gestellt werden. Dazu zählen auch 1000 ha rund um den Berg Possen in der Hainleite bei Sondershausen.